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S-Acetyl-Glutathion
Glutathion ist ein lebenswichtiges Antioxidans, welches an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt ist und eine Schlüsselrolle bei Entgiftungsreaktionen im Körper spielt. Es kommt in fast allen Zellen des Körpers vor und kann intrazellulär aus den Aminosäuren Cystein, Glycin und Glutaminsäure synthetisiert werden. Der Hauptort der Synthese des körpereigenen Tripeptids ist die Leber.
Es werden zwei Formen des Glutathions unterschieden. Die aktive Wirkform ist das reduzierte Glutathion (GSH). Das „verbrauchte“, oxidierte Glutathion (GSSG) ist die inaktive Form und muss durch das Enzym Glutathion-Reduktase unter Einfluss von Riboflavin reaktiviert werden. Das Verhältnis von GSH zu GSSG bestimmt die Fähigkeit der Körperzellen reaktive Sauerstoffverbindungen abzufangen. Ein hoher Spiegel an GSH ist für den Schutz der Körperzellen vor oxidativen Schäden zwingend notwendig.
Weil der heutige Lebensstil viele Belastungen mit sich bringt, ist der Glutathion-Spiegel bei den meisten Menschen zu niedrig. Erschöpfung, Immunschwäche, Entzündungen und viele Erkrankungen hängen mit zu niedrigen Glutathion-Spiegeln zusammen. Doch auch einige Krankheiten bedingen einen erhöhten Bedarf am Glutathion.
Um den Glutathion-Spiegel anzuheben, sind zwei Glutathion-Formen zur intravenösen Gabe möglich. Zum einen kann direkt das reduzierte Glutathion verwendet werden, welches in Lösung eine Halbwertszeit von nur wenigen Minuten hat. Auf dem deutschen Markt ist kein Fertigarzneimittel verfügbar, sodass häufig Importarzneimittel aus dem europäischen Ausland zum Einsatz kommen.
Die Alternative ist der pharmazeutische Wirkstoff S-Acetyl-Glutathion (SAG) nach Dr. med. Gerhard Ohlenschläger, welcher chemisch stabiler ist und deshalb eine längere Halbwertszeit aufweist. SAG wird unter dem Namen Eumetabol© in Deutschland produziert und wird für die Herstellung intravenöser Rezepturarzneimittel verwendet.